Dass das Projekt bedrohte Wörter versucht eben diese Wörter zu sammeln ist ja erstmal positiv, denn so ein Lexikon erscheint mir durchaus als sinnvoll. Von mir aus auch als Selbstzweck. Interessanter wird es, wenn sich dazu dann eine kulturkonservative beziehungsweise kulturpessimistische Dimension gesellt. "Wir haben viele Symbole und damit Wurzeln unserer Kultur vergessen und können viele Zeichen nicht mehr richtig bis gar nicht deuten" hörte man neulich in einem Seminarraum. Noch interessanter wird diese Frage dann im Hinblick auf das Schützen bzw. Zerstören der Kulturen anderer Nationen durch Andere; i.e. der Westen druch seinen "kulturellen Neoimperialismus". (Vor unserer Mensa tanzte mal eine Balinesin mit einem traditionellen Tanz um einen Haufen Sand herum und goss dazu Coca-Cola auf diesen. Alles um auf genau diese Bedrohung hinzuweisen!)
Alles das, scheint mir, setzt ein essentiellen, aber vor allem statischen Kulturbegriff voraus. Das ist mindestens ein naturalistischer Fehlschluss. Wenn man sich nun darauf verständigt, dass es wenigstens gewisse Teile einer Kultur geben mag, die gar nicht so schützenswert sind, dann steht man aber schon vor einem Zirkelschluss, denn welchen Maßstab legt man dann da an, wenn nicht den eigenen, kulturell geprägten?
Und ich wollte ja eigentlich was von Sprachspielen schreiben, die kommen und vergehen mit den Bedignungen die sich verändern. (Das riecht nach Evolutionstheorie).

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