Coffee and TV

[So give me coffee and tv ...]

Ab in die Relativität ...! Was mir für Situationen, Ereignisse, Augenblicke und noch einen ganzen Haufen anderer Sachen als selbstverständlich, ja sogar notwendig erscheint wird wenn es um Menschen geht zu einem kleinen Skandal. Man ändert sich nun einmal mit der Zeit; wobei ich hier besser schreiben sollte: die eigene Sicht auf die Dinge und vor allem Situationen ändert sich und man bewertet oft ex post um. Das geht soweit, dass man sich selbst umdeutet - oft auf der Suche nach einer Erklärung für das "warum?". Ich wehre mich, nebenbei bemerkt, diesen Prozess Fortschritt zu nennen, das ist zu teleologisch. Wahrscheinlich biegt man es sich auch oft einfach nur zurecht. Man will es einfach so haben und basta! Tja und das soll nun auch für Menschen und Freundschaften gelten; eine triviale Erkenntnis und erinnert mich an Brecht. Manchmal schmeckt sie dann doch bitter und fade, diese Relativität.

[... so we can start all over again]

Datenschutz in Deutschland

Neulich irgendwo in Südhessen:

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Rot: Auf FTP Server einwählen und vertrauliche Daten veröffentlichen
Grün: Vertrauliche Daten als solche behandeln

"Derzeit deute einiges darauf hin, dass ein Beamter versehentlich den falschen Knopf gedrückt habe." (via Focus Online)
Ups!

Kultur

Dass das Projekt bedrohte Wörter versucht eben diese Wörter zu sammeln ist ja erstmal positiv, denn so ein Lexikon erscheint mir durchaus als sinnvoll. Von mir aus auch als Selbstzweck. Interessanter wird es, wenn sich dazu dann eine kulturkonservative beziehungsweise kulturpessimistische Dimension gesellt. "Wir haben viele Symbole und damit Wurzeln unserer Kultur vergessen und können viele Zeichen nicht mehr richtig bis gar nicht deuten" hörte man neulich in einem Seminarraum. Noch interessanter wird diese Frage dann im Hinblick auf das Schützen bzw. Zerstören der Kulturen anderer Nationen durch Andere; i.e. der Westen druch seinen "kulturellen Neoimperialismus". (Vor unserer Mensa tanzte mal eine Balinesin mit einem traditionellen Tanz um einen Haufen Sand herum und goss dazu Coca-Cola auf diesen. Alles um auf genau diese Bedrohung hinzuweisen!)
Alles das, scheint mir, setzt ein essentiellen, aber vor allem statischen Kulturbegriff voraus. Das ist mindestens ein naturalistischer Fehlschluss. Wenn man sich nun darauf verständigt, dass es wenigstens gewisse Teile einer Kultur geben mag, die gar nicht so schützenswert sind, dann steht man aber schon vor einem Zirkelschluss, denn welchen Maßstab legt man dann da an, wenn nicht den eigenen, kulturell geprägten?
Und ich wollte ja eigentlich was von Sprachspielen schreiben, die kommen und vergehen mit den Bedignungen die sich verändern. (Das riecht nach Evolutionstheorie).

Mögliche Welten

In jedem Augenblick entfaltet sich immer ein ganzes Universum von Möglichkeiten. Eine von diesen vielen muss sich dann aber verwirklichen und damit alle anderen auf ewig ins Mögliche, vielleicht noch besser: ins Möglich-Gewesene, verbannen. Das macht es unendlich spannenden und den Augenblick zu etwas sehr magischem. Man lebt eben doch nur einmal und eben deswegen muss jede Entscheidung die Richtige sein. Diese Wahl haben wir danach eben nicht mehr; Glück also eben doch eine Einstellungssache und das Glas ist halb voll, koste es was es wolle. Dennoch manchmal, wenn vor allem die Realität doch zu sehr bockt und man - vertrieben in die Passivität - vielleicht eben ein nun ewig verlorenes Mögliches einfach richtig schön gefunden hätte, genau dann schmeisst es einen so richtig aus dem Sattel und es überfällt einen irgendwie die Traurigkeit.

Nur gut, dass jeder neue Augenblick den vorherigen in die Relativität schickt - und somit auch seine Bewertung.
(Keine(!) Bemerkungen zum Determinismus)

Die Welt ist meine Welt

"Wir Philosophen sind für nichts dankbarer als wenn man uns mit den Künstlern verwechselt."

Meine gelegentliche Sympathie zum Konstruktivismus kommt zu einem sehr grossen Teil daher, dass er uns in eine aktive, machtvolle, aber vor allem kreative Position bringt. Die epistemologischen Implikationen kommen - jedenfalls für mich - oft erst danach.

(Bloggen ist - wie so vieles - für einen Perfektionisten vor allem Therapie)